2. Tag
Morgens gegen 07:00 Uhr wurden wir nach einer unruhigen Nacht kurz vor Narbonne wach. Es waren alle noch da, keiner wurde beim Rauchen auf dem Bahnsteig vergessen.
Wegen einer Verspätung der Bahn kamen wir erst gegen 11:00 Uhr in Narbonne an. Dort mussten wir vor dem Bahnhof in den Bus steigen um auf die andere Seite des Bahnhofs gefahren zu werden. Dort durften wir dann am Autoterminal wieder aussteigen. Nachdem die Waggons rangiert waren wurden die Fahrzeuge gelöst und wir konnten die Motorräder wieder abladen.
Nun wurde das Gepäck wieder aufgepackt und losgefahren. Nachdem wir die Stadt hinter uns hatten, fuhren wir zwischen Weinfeldern in Richtung Pyrenäen. Eine komplett andere Welt tut sich auf. Die Landschaft, die Flora und Fauna sind ganz anders wie von zu hause gewohnt. Der Herbst treibt sein buntes Farbenspiel mit den Blättern der Weinreben.
Eine erste Pause legten wir in einem Parkplatz in den Ausläufern der Pyrenäen ein. Dort realisierten wir dann erst, das das Abenteuer Spanientour bereits voll läuft! die Stimmung war gut und die Vorfreude auf die nächsten Tage war zu spüren.
Über die weitere Streckenführung kamen wir dann immer tiefer in die Pyrenäen hinein, bis wir in einem immer enger werdenden Tal einer kurvigen Straße folgten. Plötzlich stand an der rechten Seite ein Schild "Achtung Seitenwind". Im ersten Moment war ich völlig überrascht und dachte mir was soll das? Links eine Felswand, rechts ein Bach und dann wieder eine Felswand. Wo soll hier Seitenwind herkommen? Bis wir dann an den Eingang der Georges da Galamus kamen. Wir mussten unter einer, von links kommenden, leicht überhängenden Felswand durch und von der rechten Seite stand ein Felshacken über die Straße. Ähnlich einem Tor bei dem ein Teil im Torbogen fehlte. Sobald man in diesen Felsschlund kam blies einem ein Wind ins Gesicht, dass man meinte man fliegt vom Motorrad.
Beim Halt unmittelbar nach diesem Torbogen war man kurz vor der engsten Stelle der nun wesentlich tiefer und immer weiter werdenden Schlucht. Dieser Durchgang hatte eine Funktion wie eine Düse. Der von Süden eindringende Wind komprimierte sich so stark das er mit einer gewaltigen Kraft durch die Felsenenge drückte.
Um die gesamten Ausmaße dieser Schlucht sehen zu können, stiegen wir ab und stellten dann fest das die Wände der Schlucht fast senkrecht abfielen und gut 150 bis 200 Meter tiefer im Grund mit einem kleinen Wasserlauf gründete. Die Schlucht wurde dann immer weiter, am Eingang war ein Parkplatz angelegt von dem man eine schöne Aussicht in die Schlucht hatte. Dort sah man dann auch das eine kleine Einsiedelei in eine Felsnische gebaut war.
Nach der Genuss der Aussicht setzten wir unsere Fahrt fort, da das Ziel Monserat noch sehr weit entfernt war. Über eine weiter mehr wahllos gesetzte Routenplanung kamen wir in ein Hochland das vor langer Zeit mit einem Gletscher bedeckt gewesen sein musste. Da überall unterschiedliche große Findlinge herum lagen. Eine Gruppe war namentlich benannt mit dem Begriff "Roc de Cornut".
Nach einer kurzen Pause setzten wir die Fahrt fort kamen nach Spanien und versuchten Monserat noch einigermaßen pünktlich zu erreichen. Dort kamen wir dann gegen 20:15 Uhr an. Was leider schon zu spät war, da alles schon geschlossen war. Zwei Parkwächter hielten uns am Eingang der Klosteranlagen auf und baten uns die Motorräder zurück zum Parkplatz zubringen und zu Fuß zu gehen. Nach einigen Verhandlungen konnten wir an der Wendeplatte stehen bleiben und ich lief zu Fuß in das Kloster um nach einem Zimmer fragen zu können. Hier hatten wir leider Pech, das Hotel war voll.
So verließen wir den Klosterberg und suchten uns im nächsten Ort ein Zimmer. Welches wir im Hostal Gullieumes auch fanden. Nach einem guten Abendessen legten wir dann auf Ohr!
Hier die gefahrene Strecke: