oder die Rückkehr zur aufrechten Sitzposition und Verbesserung des Handlings an einem Motorrad.
Nach einem Rückenproblem konnte ich auf der K1100LT nicht mehr sitzen ohne innerhalb einer Stunde Verspannungen in den Schulterblättern zu bekommen. Den besten Sitzkomfort hatte ich mit meinen Beschwerden auf den GS Modellen.
Die 800er GS meines jüngsten Sohnes begleitete mich auf einer Steiermarktour, was schon sehr Komfortabel war.
Das Problem bei der 800er GS bestand nur in der Bauhöhe. Für einen Dauerbetrieb einfach zu hoch für mich alten Mann. Und im Motor, dieser war mit 800 ccm und 86 PS zwar sehr gut für dieses Motorrad. Mir fehlte aber die Souveränität einer größeren Maschine.
Aufgrund einiger Wartungsarbeiten an anderen K1200RS Modellen kannte ich die Sitzposition von den Probefahrten. Diese war für mich nicht akzeptabel. Beim Probesitzen auf der ebenfalls mit Superbikelenker umgebauten 12er meines Freundes Martin, kam dann der Gedanke, mir auch so etwas was zu bauen was zu mir passt.
Die 12er war für mich immer ein "Pummelchen" mit einem dicken Motor. Aber gerade der dicke Motor war ja das was mir fehlte. Nach einiger Suche fand ich eine geeignete Kandidatin (siehe den Bericht über die 12er).
Da diese Maschine vor dem Einsatz eh technisch überholt werden musste, war es nur logisch auch gleich den Umbau auf den breiteren Lenker mit zu machen.
Bei der Sichtung der Möglichkeiten war vorerst klar ich benötige eine Aufsatzgabelbrücke, einen SB Lenker für BMW, und eine variable Erhöhungsmöglichkeit. Das einzige was mich optisch etwas störte war die Doppelung der Gabelbrücke. Welche aber nicht zu vermeiden war. Bei einer Recherche in Ebay fand ich einen Schlosssatz eines Verwerters mit einer Gabelbrücke mit Klemmböcken für die K1200. Nach einer Recherche im Realoem.com Teilekatalog stellt sich heraus, das BMW die K1200RS in der Polizeivariante mit einem höheren Rohrlenker mit einer Gabelbrücke mit Klemmböcken ausgerüstet hatte.
Nach kurzer Rücksprache mit dem TÜV und grünem Licht für die Eintragung, kaufte ich diesen Artikel. Nach dem Strahlen und neu lackieren und dem Tausch des Kugelkopfes wurde die obere Gabelbrücke umgebaut und der Lenker montiert.
Ich hatte alternativ die Möglichkeit eine K1200 GT mit den Lenkererhöhungen von Wunderlich zu fahren, hier kommen die Griffeinheiten zwar ein Stück höher und näher zum Fahrer. Aber die Breite des Lenkers und die Kröpfung des Serienlenkers bleibt erhalten wie im Original. Man sitzt zwar etwas aufrechter als mit der Serientrimmung aber das verbesserte Handling fehlt komplett.
Alle weiteren Maschinen die ich nach meiner eigenen umgebaut habe wurden mit der ABM/Spiegler Aufsatzgabelbrücke und dem LSL Lenker LM1 für Griffheizung. Dazu werden dann noch die Lenkergewichte der R1100S verwendet.
Für eine wirklich komfortable Position verbaue ich noch zusätzlich die Variable Lenkererhöhung von MV Verholen mit der Bestellnummer 90000. Diese sind mit einem Teilegutachten ausgestattet und bei der Einzelabnahme können diese Teile dann eingetragen werden.
Es gibt auch ähnliche Lenkererhöhungen von SW-Mototech, diese sind aber nicht mit einem Teilegutachten zu erhalten und schieden deshalb aus. Sie können nicht im Geltungsbereich der STVO, also auf der öffentlichen Strasse, verwendet werden. Das wird aber nirgens beworben und steht nur auf der Verpackung drauf. Die hat man aber erst meistens nach der Bestellung in der Hand!
Wichtig ist das die originale Bremsleitung verlängert werden muß. Bei reinem Verbau des SB Lenkers reichen 3 - 4 cm aus. Bei zusätzlicher Verwendung der Lenkererhöhung von Verholen sollte die Leitung 6 - 8 cm verlängert werden. Bei der Gelegenheit wäre ein Tausch der original Leitungen auf Stahlflex Leitungen auf jeden Fall empfehlenswert. Diese müssen wegen der längeren Leitung vorne ebenfalls eingetragen werden.
Nun zum Umbau selber:
- Alte Lenker abbauen
Das Abbauen des alten Lenkers beginnt mit dem lösen der Verkabelung und der Züge und Leitugnen. Diese müssen beim Umbau nicht mehr vor sondern nach dem Gabelstandrohren verlegt werden und die benötigte Länge zu gewinnen.
Wenn die Leitungen nicht abgebaut werden sollen kann, nach dem Unterbocken des Motors ggf auch die Klemmung gelöst und die Gabel durchgeschoben werden. Hier aber bitte vorher die Staubkappen abheben und ggf, vorhandene Ablagerungen entfernen, sonst sind die Gabelsimmerringe defekt. - Gabelbrückenaufsatz montieren
Die Montage ist relativ einfach, das Teil einfach aufstecken auf die Stutzen der Gabelrohre die vorher die Stummel Lenker getragen haben. Vorher muss noch die Abdeckung der Gewindebohrung vom Kugelgelenk entfernt werden. Die Brücke wird über die zwei M6 Schrauben auf die Oberfläche der Brücke fixiert und mittels Drehmoment nach Vorgabe der Anbauanleitung mit den Gabelrohren geklemmt. - Die Lenkerklemmung
Die Klemmböcke auf der neuen Gabelbrücke werden danach mit dem Lenker oder der Lenkererhöhung montiert. Leider musste ich feststellen, dass die Schrauben bisher immer gut 1,5 mm zu lang waren, daher müssen die Schrauben etwas abgeschliffen werden. Da sich ansonsten die Aufsatzbrücke von der Originalen Brücke etwas abhebt. Was optisch nicht schön ist und die Gewinde der bestehenden M6 Schrauben zusätzlich belastet. - Montage Lenker
Der Lenker wird entweder direkt in die Klemmung gelegt und befestigt. Oder wie ich es gemacht hab, wird noch die noch zusätzliche Lenkererhöhung montiert und dann dort der Lenker eingelegt und geklemmt. Die Greiffeinheiten werden wieder montiert. Die Leitung des Kupplungsbetätgiung und der Gaszug verläuft nun ebenfalls hinter dem Gabelstandrohr. Das funktioniert bei der RS und bei der GT sehr gut. - Bremsleitungen
Die Bremsleitungen wurden bei den bisherigen Umbauten komplett auf Stahflex umgerüstet, das geht für die ABS2 und ABS3 (I-ABS) Maschinen immer. Beim I-ABS ist nur das neu befüllen und Entlüften etwas aufwendiger und ohne abschliesenenden Test nicht ratsam. Da ich ein GS911 besitze ist diese Arbeit ohne Probleme machbar! - Abnahme des Umbaus
Zuguterletzt kommt dann noch die Abnahme, in meiner Wohngegend beim TÜV und der anschließenden Anpassung der Papiere auf der Zulassungsstelle! - Nach gut einem Jahr Nutzung bin ich mehr als zufrieden mit dem Umbau. Der einzige Wehrmustropfen ist das Wetter das mich jetzt immer total an den Händen erwischt. Martin hat das Problem mit zwei 12er GS Handschützern gelöst, die sind mir aber zu Instabil. An der F800GS meines Sohnes waren Barkbuster mit Alubügel verbaut, die hab ich mir heuer bestellt und die Halterung etwas angepasst. ich finds ganz praktisch!